Internetverbot nun doch ohne Richter

Donnerstag, 30. April 2009

Man kann sich auf keine Meldung mehr verlassen, eine Woche spaeter ist schon wieder alles anders.

Gerade haben wir noch aufgeatmet, dass man uns das Internet wegen Copyright-Verstoessen wenigstens nur mit richterlichem Beschluss wegnehmen kann. Tja, zu frueh gefreut: Es reicht offenbar, wenn man sich hinterher bei einem unabhängigen und unparteiischen Tribunal dagegen wehren kann.

Kann mal bitte jemand kommen und mich kneifen?

Englische Schriftzeichen

Mittwoch, 29. April 2009

Ich habe mich ja schon vor einiger Zeit ueber unsere Umlaute und besonders das scharfe S ausgelassen. Dass die in England ein aehnliches Problem haben koennten, war mir bislang nicht bekannt.

Die Sueddeutsche Zeitung zitiert heute im Zusammenhang mit einer entdeckten Schmuggel-Ladung Zigaretten: Die Ware kam aus Südeuropa, sagt Meister, und sei wohl für den englischen Markt bestimmt gewesen, zumal auf den Packungen englische Schriftzeichen aufgedruckt waren.

Englische Schriftzeichen? Dass die sich da mal nicht taeuschen.

Abgefahrene Filme im TV

Mittwoch, 29. April 2009

Manchmal stosse ich meist durch Zufall auf abgefahren Filme im TV. So auch die letzen Tage:

Nói Albínói - auf arte vor wenigen Tagen. Bis zum Schluss skurril.

Im Juli - eben auf rbb. 10 Jahre alt mit Moritz Bleibtreu. Bilderreiches Road-Movie, von Deutschland ueber Ungarn in die Tuerkei mit sehr viel Charme.

Wenn ich sowas nicht aufschreibe, vergesse ich es sofort.

Stoeckchen: Fehlkauf

Dienstag, 28. April 2009

dyfa hat mir ein Stoeckchen zugeworfen: Die Kunst des Fehlkaufs.

Meine Konsumfreude ist schon lange dahin. Mein Alltagsauto hat nur noch vier Zylinder und nicht mehr zwoelf. Mein Premiere-Abo ist gekuendigt. Die Playstation 2 war die letzte Spielekonsole die ich mir gekauft habe (Ende 2000). Die uebliche dreijaehrliche Desktop-PC-Rotation zaehlt nicht.

Aber trotzdem faellt mir etwas ein:

  • - Revoltec Fight Pad Advanced - gekauft, angeschlossen, drauf rumgedrueckt, weiterverschenkt.
  • - o2 XDA star - der erste UMTS-XDA (damals hatte ich noch den nova) - gekauft, keine drei Tage ausprobiert, in die Ecke gepfeffert: Das Ding wird beim Telefonieren so heiss, dass man nach zwei Minuten aufhoeren will. Die Akkulaufzeit ist unterirdisch, 24 Stunden kann man damit nicht unterwegs sein (und ich bin kein Vieltelefonierer). Die Tastatur habe ich nicht begriffen, keine Ahnung wie man da (schnell) tippen koennen soll. Und das fehlende WLAN steht da an letzter Stelle. Eine Weile spaeter bin ich auf den XDA diamond umgestiegen. Der ist okay.
  • - Die SZ-Cinemathek - 100 DVDs, jeden Monat vier Stueck - nur zum Schauen bin ich nie gekommen. 10 Stueck habe ich bisher ausgepackt.
Ich reiche mein Stoeckchen weiter an Maex.

Netzsperren: Ein Update

Sonntag, 26. April 2009

Einige Tage bloggte ich nichts mehr ueber die Netzsperren. Nein, ich bin des Themas nicht muede geworden. Genau dann wenn das Thema aus der Tagespresse zu verschwinden droht, lohnt es sich am Ball zu bleiben!

Am Donnerstag Abend kam mal wieder extra3 und auch quer und ich habe die Sendungen aufgenommen und noch am selben Abend angeschaut (das kommt mir irgendwie zu frueh, vor Mitternacht pflege ich persoenliche soziale Interaktion und nicht "Fernsehen"). Da gab's wirklich spannendes zu sehen, die Themen haben mich fast durchwegs kurz zuvor selbst beschaeftigt. Leider waren die Netzsperren nicht dabei. Auch beim Spiegel oder der SZ konnte ich keine kritischen Stimmen zum verabschiedeten Gesetzesentwurf finden.

Viel zum Nachlesen verspricht folgender Artikel bei netzpolitik.org.

P.S.: Gratulation an extra3 fuer Yes, he can Kanzler! Ich frage mich wirklich, wie kurz danach solche Meldungen entstehen koennen.


Zeitreise: Der CameloT-Werbespot

Donnerstag, 23. April 2009

Ich traeumte lange davon einen Werbespot fuer CameloT zu drehen. Inspiriert durch die bekloppte Ruegenwalder-Werbung hatte ich das Drehbuch schon lange im Kopf und am 17. Dezember 1999 war es dann so weit. Wir drehten die Szenen an einem Tag und BoFax schnitt sie fuer die damaligen Verhaeltnisse webtauglich zusammen (knapp 22 MByte MPEG2). Ich glaubte das Material schon verloren, aber soeben habe ich das File wieder gefunden. Das Video dauert 1:43 Minuten und ist ab sofort bei Youtube verfuegbar. Vielleicht finde ich ja noch irgendwo eine bessere Qualitaet.


Mein Dank gilt an Tini, Gina, BoFax, Bofe, Ulisch, Jule, Mickey und Wilko und natuerlich der (Inter-)Netzgerei irgendwo in Obermenzing.

Update: Kalkofe hat sich dem Spot auch mal gewidmet.

Knarf

Spider Solitair II

Mittwoch, 22. April 2009

Schon wieder was beim Aufraeumen gefunden. Das ist mal echt aergerlich. Gewesen, am 21.08.2003. ;-)

Kommentar: Das Stopp-Schild

Dienstag, 21. April 2009

Ihr Internet-Browser

[ Brigitte Zypries: Browser, was sind jetzt nochmal Browser? ]

http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-22790-2.html#backToArticle=491415
http://www.farliblog.de/archives/702-Kindermund-tut-Wahrheit-kund.html

versucht gerade, Kontakt zu einer Webseite

[Aha, Webseite. Also geht es um HTTP, meist auf Port 80, nicht um DNS. Dummerweise werden mit DNS-Sperren auch Nicht-HTTP-Requests untersagt. ]

herzustellen, die im Zusammenhang

[im Zusammenhang ist eine Formulierung, die mir echt nicht gefaellt. Mein Popel-Blog steht definitiv im Zusammenhang.]

mit der Verbreitung von Kinderpornographie genutzt wird. Kinderpornographie stellt sexuelle Missbrauchshandlungen an Kindern dar.

[ Missbrauch ist leider relativ. Einverstaendnis relativiert den Vorwurf des Missbrauchs. Ebenso die Frage nach dem Alter, bis wann ist man ein Kind? Wo sind die Grenzen zur Jugendanscheinspornographie und zur allgemeinen Pornographie? Ein Blick auf das Schutzalter-Blog und die dazu gehoerige Geschichte wirft einige Fragen auf!]

http://www.wikileaks.org/wiki/Einblicke_in_die_Kinderpornoszene
http://schutzalter.twoday.net/
http://schutzalter.twoday.net/stories/5425006/
http://maraz.kapsi.fi/sisalto-en.html

Die Verbreitung, der Erwerb und der Besitz von Kinderpornographie ist nach P. 184 b Strafgesetzbuch strafbar.

[Einverstanden, ich habe mit nichts davon irgendwie zu tun. Weder absichtlich noch aus Versehen. Trotz jahrzehntelanger Netzaktivitaet. Ich fuehle mich echt unschuldig.]

Der sexuelle Missbrauch von Kinden bedeutet fuer die Opfer das Erleiden physischer und psysischer Gewalt und ist in der Regel mit lebenslangen Schaedigungen verbunden.

[Keine Frage, es gibt echt schlimme Sachen in der Welt. Helft den Opfern und fasst die Taeter! Wo ist hier der Ansatz eines der beiden Forderungen ernsthaft zu erfuellen? Wir sprechen hier von Eingriffe in die Grundrechte ohne messbaren Erfolg!]

Durch die Dokumentation und Veroeffentlichung der Taten im Internet werden die Opfer zusaetzlich traumatisiert und dauerhaft in der Oeffentlichkeit stigmatisiert.

[ Stigmatisiert. Musste ich nachschlagen, um herauszufinden was hier gemeint sein koennte. Aber ich glaube kaum dass die "Opfer" im Netz rumsurfen und ploetzlich ihre alten Fotos auf dem Schirm haben. Selbst dann nicht, wenn sie danach suchen wuerden. Und auch dann nicht, wenn sie die Millionen auf den Tisch legen wuerden, von denen sonst immer die Rede ist. Hier ja nicht.]

Zudem generiert die massenweise Verbreitung im Internet die Nachfrage nach neuem Material und foerdert so zumindest mittelbar die Begehung weiterer Missbrauchstaten.

[ Auch wenn etwas arg reisserisch dargestellt ("massenweise") ist an der Argumentation zugegeben etwas dran. "Im Internet gibt's Kinderpornos!" ist fuer den einen oder anderen sicher reizvoll, aus welchem Grund auch immer. Doch wer schuert denn gerade die Nachfrage, bis zu dem Zeitpunkt an dem sich auch der letzte Internet-User uberwacht fuehlt und eine Recherche besser unterlaesst um nicht in Verdacht zu geraten? ]

STOPP!

[Grosse Lettern, Wiedererkennungsmerkmal sehr hoch, Details werden ohnehin laengst nicht mehr wahrgenommen, dafuer ist der Text zu lang, vor allem meiner, liest Du noch oder klickst Du schon weiter?]

Falls Sie Einwaende gegen die Sperrung dieser Webseite haben oder sie fuer nicht korrekt oder ungerechtfertigt halten, so kontaktieren Sie bitte das Bundeskriminalamt unter folgender E-Mail-Adresse: kontakt@bka.de.

[ Ich soll also ne Mail schreiben, wenn ich "aus Versehen" auf der Seite gelandet bin und das irgendwie nicht so ganz knorke finde, weil die nicht auf geht. Ich hab ja keine Ahnung davon, was mich da erwartet. Eine E-Mail von meiner Default-E-Mail-Adresse gibt eine ganze Menge ueber mich preis. Warum sollte ich also freiwillig Gefahr laufen, in einen Verdacht zu geraten? Und was soll ich dann sagen? "Ja ich habe eine kritischen Blog ueber die Netzsperren wegen Kinderpornographie verfasst" und "ja, ich besitze sogar eine Kopie der australischen Sperrliste und ich habe sogar eine URL davon angesurft und mehrfach veroeffentlicht" (ich liebe uebrigens icanhascheezburger.com). ]

http://files.kavefish.com/pictures/collections/funny_cat_pictures/_index-list.html
http://icanhascheezburger.com/

Weder Informationen zu Ihrer IP-Adresse noch andere Daten, anhand derer Sie identifiziert werden koennten, werden vom Bundeskriminalamt gespeichert,

[ Sehr geschickt formuliert. Das BKA speichert nicht, die Provider speichern, das BKA fragt nur ab. ]

wenn diese Seite erscheint.

[ Ein sehr wichtiger Abschnitt. Das blosse Abfragen eines DNS-Records fuehrt (vermutlich) noch nicht zu einer Erfassung gleich welcher Art, erst das Abrufen der Webseite soll protokolliert werden. Bei einem Bot (Suchmaschinen-Spider zum Beispiel) "erscheint" die Seite nie. Die automtischen Suchlaeufe der Such-Engine-Provider machen gerade bei einer gering besuchten Seite einen hohen Anteil aus und verfaelschen die Statistik gewiss nicht unerheblich. ]

Die Sperrung dieser Webseiten erfolgt ausschliesslich, um die kriminelle Verbreitung von Darstellungen sexuellen Missbrauchs und die weitere Ausbeutung der Kinder zu erschweren.

[ Ist das ein Versprechen? Kann ich mich darauf berufen, wenn ich aus Versehen auf eine der gesperrten Seiten gerate und deshalb ins Visier der Ermittler geraten bin? Ich bin sicher, auch die deutsche Sperrliste wird auf wikileaks landen und jeder der eine voellig harmose URL aus der Liste aufruft wird deshalb nie irrtuemlich belangt? ]

Die Suche nach Kinderpornographie und die Beweissicherung ist ausschliesslich Sache der Polizei.

[Hinweis an Hr. Tauss. Auch wenn die Schlinge um seinen Hals echt eng ist, ich glaube noch an seine Unschuld.]

http://www.solidaritaet-mit-joerg-tauss.de/

Das Stopp-Schild im Wortlaut

Dienstag, 21. April 2009

Ich fand kein Stopp-Schild im Wortlaut als Text. Also tippte ich das Bild ab:

Ihr Internet-Browser versucht gerade, Kontakt zu einer Webseite herzustellen, die im Zusammenhang mit der Verbreitung von Kinderpornographie genutzt wird. Kinderpornographie stellt sexuelle Missbrauchshandlungen an Kindern dar. Die Verbreitung, der Erwerb und der Besitz von Kinderpornographie ist nach P. 184 b Strafgesetzbuch strafbar.

Der sexuelle Missbrauch von Kinden bedeutet für die Opfer das Erleiden physischer und psysischer Gewalt und ist in der Regel mit lebenslangen Schädigungen verbunden. Durch die Dokumentation und Veröffentlichung der Taten im Internet werden die Opfer zusätzlich traumatisiert und dauerhaft in der Öffentlichkeit stigmatisiert. Zudem generiert die massenweise Verbreitung im Internet die Nachfrage nach neuem Material und fördert so zumindest mittelbar die Begehung weiterer Missbrauchstaten.

STOPP!

Falls Sie Einwände gegen die Sperrung dieser Webseite haben oder sie für nicht korrekt oder ungerechtfertigt halten, so kontaktieren Sie bitte das Bundeskriminalamt unter folgender E-Mail-Adresse: kontakt@bka.de.

Weder Informationen zu Ihrer IP-Adresse noch andere Daten, anhand derer Sie identifiziert werden könnten, werden vom Bundeskriminalamt gespeichert, wenn diese Seite erscheint. Die Sperrung dieser Webseiten erfolgt ausschließlich, um die kriminelle Verbreitung von Darstellungen sexuellen Missbrauchs und die weitere Ausbeutung der Kinder zu erschweren.

Die Suche nach Kinderpornographie und die Beweissicherung ist ausschließlich Sache der Polizei.

Hinweise an Änderungen am offiziellen Wortlaut bzw. an Abtippfehlern sind herzlich willkommen.

Netzsperren: Nun ist auf einmal alles anders.

Dienstag, 21. April 2009

Vor ein paar Tagen verkuendete ich Entwarnung, war der Meinung es haette schlimmer kommen koennen.

Vergesst ganz schnell alles was ihr ueber die bisher geplante Form der Netzsperren wisst:

Kinderporno-Sperren: Provider sollen Nutzerzugriffe loggen dürfen

- Beschraenkung auf ausser-europaeische Adressen faellt weg, also doch kein zahnloser Tiger? Gerade in Bezug auf die Frage ob uns eine schleichende Zensur droht ist das eine entscheidende Frage, die sich indirekt auch http://zensiertdas.net/ stellt.

- Es ist auf einmal von "vollqualifzierten Domainnamen, Internetprotokoll-Adressen und Zieladressen von Telemedienangeboten" die Rede. Die Behauptung es wuerde sich nur um leicht zu umgehende DNS-Sperren handeln, ist nicht mehr tragfaehig. Es werden ausruecklich weiterfuehrende Massnahmen erwaehnt, aber offenbar (noch) nicht verlangt. Nun drohen Transparent-Proxies bei den hoerigen Big-5 und diese zu umgehen ist mit wesentlich aufwendigeren VPN-Loesungen verbunden und sie bergen (zum Beispiel bei einer Massen-Nutzung eines populaeren Abieters) neue Gefahren. Vor allem wo steht, dass mir mein Provider mitteilen muss, welche Massnahmen er genau einleitet? Es befanden sich "Daten" wie "files.kavefish.com/pictures/collections/funny_cat_pictures/_index-list.html"  im August 2008 in der Sperrliste Australiens. Keinem scheint bisher oeffentlich aufgefallen zu sein, dass solch detaillierte Sperren mit DNS-Sperren nicht zu realisieren sind.

- die Stopp-Server sollen von den Providern betrieben werden, das las sich bisher meiner Meinung nach genau so. Denn sonst waere die Gewissheit, dass die IP-Adressen nicht zentral geloggt werden nicht zu gewaehrleisten gewesen. Das erste veroeffentliche Stopp-Schild (dafuer gibt es eine Menge Quellen und Parodien) hat sogar extra darauf verwiesen, ich bin gespannt auf die korrigierte Version. Im alten Entwurf war davon die Rede, dass die Provider Statistiken liefern sollen. Irgendwie wollte man ja auf die 400.000 geblockten Zugriffe pro Monat kommen, um hinterher Erfolg melden zu koennen. Nun soll aber detaillierter geloggt werden. Außerdem dürfen sie Zugriffs-IP-Adressen erheben und auf Anforderung an Strafverfolgungsbehörden weitergeben. Dieser Satz bereitet mir Sorge, verlangt aber nach weiterer Erlaeuterung.

Update: Der Gesetzesentwurf ist nun verfuegbar.

Update: Auch bei Golem ist es Thema.

Update 22.04.2009: Heute wurde der Entwurf beschlossen. Es ist alles noch viel schlimmer: Zypries: "Der Entwurf sehe daher vor, dass es für die Strafverfolger möglich sei, "in Echtzeit" direkt beim Provider auf die IP-Adressen der "Nutzer" des virtuellen Warnschilds zuzugreifen. Eine Strafbarkeit liege schon in dem Moment vor, wenn nicht nachgewiesen werden könne, dass es sich um ein Versehen oder eine automatische Weiterleitung gehandelt habe." Gute Nacht.

P.S.: Morgen kuemmere ich mich um diesen daemlichen HTML-Editor. Ich versprech's!

Woerter

Montag, 20. April 2009

Ich bin ja grad so ein bisschen im Aufraeum-Wahn. Dabei ist mir folgende Datei in die Haende gefallen. Sie heisst einfach nur "Woerter":

Saunauntensitzer

Turnbeutelvergesser

Handyausschalter

Vorwärtsparker

Warmduscher

Trockenrasierer

Slipträger

Pizzarandübriglasser

FürSieLeser

Schattenparker

Tankstellenfalschrumreinfahrer

Die Aufzeichnungen sind schon recht alt, ich bin mittlerweile selbst zum Trockenrasierer mutiert. Und ein Warmduscher bin ich schon ewig, warum habe ich das wohl notiert?

 

Netzsperren: Die Kleinen bleiben aussen vor

Samstag, 18. April 2009

Es war ja schon verwunderlich als bekannt wurde, dass in die Sperrlisten nur Hosts eingetragen werden sollen, die sich ausserhalb der EU befinden.

Nun wird das ganze noch weiter entschaerft: Provider mit weniger als 10.000 Nutzern sind ebenso ausgenommen wie Hochschul- und Behoerdennetze.

Golem hat es wie ich eben beim Spiegel gefunden.

Es geht hier nicht um die Kinder, es geht nicht um Zensur, es geht hier nur um Wahlkampf.

Update: Untermauert wird das ganze noch durch Die dreizehn Lügen der Zensursula


Backscatter erkennen

Freitag, 17. April 2009

In den letzten knapp 24 Stunden wurden Domains meiner Primamail-Kunden massiv als Spam-Absenderadresse genutzt. Das sorgt heute noch fuer eine grosse Menge an Backscatter.

Eine Menge davon wurde als Spam erkannt (rot in der Grafik), Tausende von E-Mails jedoch nicht. Auf meiner Suche bin ich auf das VBounceRuleset gestossen, welches seit Spamassassin-Version 3.2 mit dabei ist. Ich wunderte mich, warum den offensichtlichen Backscatters kein deutlich hoeherer Score als 2x0.1 gegeben wurde. Schliesslich kannte spamassassin den Hostnamen meines Mailservers (whitelist_bounce_relays in der local.cf) und konnte so feststellen, dass dieser Bounce nicht von ihm stammen kann.

Dann erst habe ich verstanden: Die Rule dient nicht dazu, diese Art von Mails als Spam zu deklarieren, sondern um sie einfach als Backscatter zu taggen. Mit einer einfachen procmail-Rule kann man sie wegfiltern, ob vor oder nach dem spam bleibt dem eigenen Geschmack ueberlassen:

:0:
* ^X-Spam-Status: .*ANY_BOUNCE_MESSAGE
$INBOX/bounce.$MONTH

Hach, warum habe ich das nicht schon viel frueher herausgefunden.

Update: Dieser Artikel wird interessanterweise als einziger massiv mit Kommentarspam belegt. Daher kommen die hohen Zugriffszahlen auf den Artikel. Freut mich, dass er so populaer ist. ;-)

Fussgaengerzone mit Lieferverkehr

Mittwoch, 15. April 2009

Folgendes Schmuckstueck entdeckte ich neulich am Hohenzollernplatz (sorry, war leider schon dunkel):

Es geht also um eine Fussgaengerzone, in der Lieferverkehr erlaubt ist. Aber nur manchmal:

"von Sonntag 22:30 Uhr bis Samstag 12:45 Uhr; taeglich von 22:30 bis 12:45 Uhr; an Feiertagen ab 22:30 Uhr"

Ich habe echt ne Weile gebraucht um das zu kapieren. Der dritte Abschnitt ist ueberfluessig, da bereits vollstaendig im zweiten enthalten.

Ein "Ausser am Wochenende zwischen 12:45 Uhr und 22:30 Uhr" beschriebe das ganze kurz und treffend und vor allem verstaendlich. Sinnvoll erscheint das aber nach wie vor nicht.

Update: Jetzt erst erkenne ich die fehlende Leerzeile zwischen dem ersten und zweiten Abschnitt, das soll also zusammengehoeren. Also noch mal von vorn:

"von Sonntag 22:30 Uhr bis Samstag 12:45 Uhr taeglich von 22:30 bis 12:45 Uhr; an Feiertagen ab 22:30 Uhr"

Also darf ich jeden Tag zwischen 22:30 Uhr und 12:45 Uhr rein fahren, nur eben nicht in der Nacht von Samstag auf Sonntag. In der Nacht auf den Sonntag 04.10.2009 darf ich aber dennoch von 22:30 Uhr bis 24:00 Uhr rein fahren, weil ja am Samstag 03.10.2009 Tag der deutschen Einheit ist. Klingt ein bisschen besser, aber immer noch irgendwie wirr.

Netzsperren: Provider-Liste

Mittwoch, 15. April 2009

Unter der URL http://zensurprovider.de/ wird eine Liste gefuehrt, in der die Haltung einiger Provider zum Thema Netzsperren deutlich wird. Provider die ohne gesetzliche Grundlage mit vorauseilendem Gehorsam reagieren statt den technisch voellig unsinnigen Versuch als untauglich zu entlarven sollten mit einer Kuendigung belohnt werden.

Dumm nur, wer auf dem Land wohnt und nur von meinem rosa Erzfeind versorgt werden kann. Kleiner Tipp: Noch ist Freizuegigkeit ein Grundrecht.

Uebrigens: Meine Anfrage an M-net wurde am 25.03.2009 beantwortet: Ohne gesetzliche Grundlage wollen sie nicht taetig werden. Als SDSL-Kunde betrifft mich das aber ohnehin nicht direkt, denn nie wird versucht mir irgendwelche DNS-Server zuzuweisen.