Kommentar: Das Stopp-Schild

Ihr Internet-Browser

[ Brigitte Zypries: Browser, was sind jetzt nochmal Browser? ]

http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-22790-2.html#backToArticle=491415
http://www.farliblog.de/archives/702-Kindermund-tut-Wahrheit-kund.html

versucht gerade, Kontakt zu einer Webseite

[Aha, Webseite. Also geht es um HTTP, meist auf Port 80, nicht um DNS. Dummerweise werden mit DNS-Sperren auch Nicht-HTTP-Requests untersagt. ]

herzustellen, die im Zusammenhang

[im Zusammenhang ist eine Formulierung, die mir echt nicht gefaellt. Mein Popel-Blog steht definitiv im Zusammenhang.]

mit der Verbreitung von Kinderpornographie genutzt wird. Kinderpornographie stellt sexuelle Missbrauchshandlungen an Kindern dar.

[ Missbrauch ist leider relativ. Einverstaendnis relativiert den Vorwurf des Missbrauchs. Ebenso die Frage nach dem Alter, bis wann ist man ein Kind? Wo sind die Grenzen zur Jugendanscheinspornographie und zur allgemeinen Pornographie? Ein Blick auf das Schutzalter-Blog und die dazu gehoerige Geschichte wirft einige Fragen auf!]

http://www.wikileaks.org/wiki/Einblicke_in_die_Kinderpornoszene
http://schutzalter.twoday.net/
http://schutzalter.twoday.net/stories/5425006/
http://maraz.kapsi.fi/sisalto-en.html

Die Verbreitung, der Erwerb und der Besitz von Kinderpornographie ist nach P. 184 b Strafgesetzbuch strafbar.

[Einverstanden, ich habe mit nichts davon irgendwie zu tun. Weder absichtlich noch aus Versehen. Trotz jahrzehntelanger Netzaktivitaet. Ich fuehle mich echt unschuldig.]

Der sexuelle Missbrauch von Kinden bedeutet fuer die Opfer das Erleiden physischer und psysischer Gewalt und ist in der Regel mit lebenslangen Schaedigungen verbunden.

[Keine Frage, es gibt echt schlimme Sachen in der Welt. Helft den Opfern und fasst die Taeter! Wo ist hier der Ansatz eines der beiden Forderungen ernsthaft zu erfuellen? Wir sprechen hier von Eingriffe in die Grundrechte ohne messbaren Erfolg!]

Durch die Dokumentation und Veroeffentlichung der Taten im Internet werden die Opfer zusaetzlich traumatisiert und dauerhaft in der Oeffentlichkeit stigmatisiert.

[ Stigmatisiert. Musste ich nachschlagen, um herauszufinden was hier gemeint sein koennte. Aber ich glaube kaum dass die "Opfer" im Netz rumsurfen und ploetzlich ihre alten Fotos auf dem Schirm haben. Selbst dann nicht, wenn sie danach suchen wuerden. Und auch dann nicht, wenn sie die Millionen auf den Tisch legen wuerden, von denen sonst immer die Rede ist. Hier ja nicht.]

Zudem generiert die massenweise Verbreitung im Internet die Nachfrage nach neuem Material und foerdert so zumindest mittelbar die Begehung weiterer Missbrauchstaten.

[ Auch wenn etwas arg reisserisch dargestellt ("massenweise") ist an der Argumentation zugegeben etwas dran. "Im Internet gibt's Kinderpornos!" ist fuer den einen oder anderen sicher reizvoll, aus welchem Grund auch immer. Doch wer schuert denn gerade die Nachfrage, bis zu dem Zeitpunkt an dem sich auch der letzte Internet-User uberwacht fuehlt und eine Recherche besser unterlaesst um nicht in Verdacht zu geraten? ]

STOPP!

[Grosse Lettern, Wiedererkennungsmerkmal sehr hoch, Details werden ohnehin laengst nicht mehr wahrgenommen, dafuer ist der Text zu lang, vor allem meiner, liest Du noch oder klickst Du schon weiter?]

Falls Sie Einwaende gegen die Sperrung dieser Webseite haben oder sie fuer nicht korrekt oder ungerechtfertigt halten, so kontaktieren Sie bitte das Bundeskriminalamt unter folgender E-Mail-Adresse: kontakt@bka.de.

[ Ich soll also ne Mail schreiben, wenn ich "aus Versehen" auf der Seite gelandet bin und das irgendwie nicht so ganz knorke finde, weil die nicht auf geht. Ich hab ja keine Ahnung davon, was mich da erwartet. Eine E-Mail von meiner Default-E-Mail-Adresse gibt eine ganze Menge ueber mich preis. Warum sollte ich also freiwillig Gefahr laufen, in einen Verdacht zu geraten? Und was soll ich dann sagen? "Ja ich habe eine kritischen Blog ueber die Netzsperren wegen Kinderpornographie verfasst" und "ja, ich besitze sogar eine Kopie der australischen Sperrliste und ich habe sogar eine URL davon angesurft und mehrfach veroeffentlicht" (ich liebe uebrigens icanhascheezburger.com). ]

http://files.kavefish.com/pictures/collections/funny_cat_pictures/_index-list.html
http://icanhascheezburger.com/

Weder Informationen zu Ihrer IP-Adresse noch andere Daten, anhand derer Sie identifiziert werden koennten, werden vom Bundeskriminalamt gespeichert,

[ Sehr geschickt formuliert. Das BKA speichert nicht, die Provider speichern, das BKA fragt nur ab. ]

wenn diese Seite erscheint.

[ Ein sehr wichtiger Abschnitt. Das blosse Abfragen eines DNS-Records fuehrt (vermutlich) noch nicht zu einer Erfassung gleich welcher Art, erst das Abrufen der Webseite soll protokolliert werden. Bei einem Bot (Suchmaschinen-Spider zum Beispiel) "erscheint" die Seite nie. Die automtischen Suchlaeufe der Such-Engine-Provider machen gerade bei einer gering besuchten Seite einen hohen Anteil aus und verfaelschen die Statistik gewiss nicht unerheblich. ]

Die Sperrung dieser Webseiten erfolgt ausschliesslich, um die kriminelle Verbreitung von Darstellungen sexuellen Missbrauchs und die weitere Ausbeutung der Kinder zu erschweren.

[ Ist das ein Versprechen? Kann ich mich darauf berufen, wenn ich aus Versehen auf eine der gesperrten Seiten gerate und deshalb ins Visier der Ermittler geraten bin? Ich bin sicher, auch die deutsche Sperrliste wird auf wikileaks landen und jeder der eine voellig harmose URL aus der Liste aufruft wird deshalb nie irrtuemlich belangt? ]

Die Suche nach Kinderpornographie und die Beweissicherung ist ausschliesslich Sache der Polizei.

[Hinweis an Hr. Tauss. Auch wenn die Schlinge um seinen Hals echt eng ist, ich glaube noch an seine Unschuld.]

http://www.solidaritaet-mit-joerg-tauss.de/

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