Datenaustausch mit USA

Montag, 6. Juli 2009

Ich bin ja schon seit Jahren kein Freund der USA mehr und habe kein Verstaendnis fuer Leute, die dort freiwillig hin fahren.

Keinesfalls reise ich dort ein und gebe dort erstmals in meinem Leben meine Fingerabdruecke preis. Noch dazu wo ich sicher sein kann, dass es dort mit dem Datenschutz nicht weit her ist und die Grundrechte laengst der "Terrorbekaempfung" zum Opfer gefallen sind. Und wenn ich dann von Bekannten hoere "war gar nicht so schlimm", weil sie die Finger nicht auf ein Stempelkissen druecken mussten wird mir nur noch schlecht.

Fuer aeusserst bedenklich halte ich auch den Datenaustausch. Der "Skandal" um SWIFT (welche Folgen hatte das noch mal?), die unendliche Liste der Informationen die ueber die Flugpassagiere "ausgetauscht" werden (welche Daten bekommt Deutschland eigentlich im Gegenzug?) und jetzt auch noch der Zugriff der USA auf die Verdachts-Daten des BKA (via Fefe):

Heise: Bundestag bestätigt Abkommen zum Datentransfer an die USA

Internet-Law: US-Behörden sollen direkten Zugriff auf Daten beim BKA erhalten

Recht auf informationelle Selbstbestimmung? So würden nur Informationen über Personen weitergegeben, die mit einem "konkreten und bestätigten Verdacht dem terroristischen Umfeld zugerechnet werden". Ach so, dann ist ja alles halb so wild.

Ich weiss gar nicht was groesser ist: Meine Ohnmaechtigkeit bezueglich der Dummheit und Naivitaet unserer Politiker was jedes Thema rund um die Datenverarbeitung betrifft oder mein Hass auf dieses Land, das einfach nicht akzeptieren will, dass es vorbei ist mit der Vormachtstellung auf der Welt.

Mach mit bei DKMS!

Samstag, 9. Mai 2009

DKMS ist die Deutsche Knochenmarkspenderdatei. Um mitzumachen, musst Du Dich typisieren lassen. Das geht entweder irgendwo vor Ort ueber eine Blutentnahme oder bequem von zu Hause aus per Wattestaebchen. Das war's auch schon. Erst wenn ein Patient genau Dein Knochenmark braucht, also Dein "genetischer Zwilling" Deine Hilfe braucht, wirst Du wieder kontaktiert.

Update: Bei W wie Wissen habe ich diesen Beitrag gefunden (05:36 Minuten-Video).

Mach mit!

Alternativ: Geh doch mal wieder Blut spenden!

Twitter und die Uhrzeit: "2p Pacific"

Samstag, 9. Mai 2009

Den Tag ueber hat Twitter uns mit einer Mitteilung begruesst, dass Wartungsarbeiten anstehen. Das Interface laesst ja nicht viel Raum fuer solche. Aber was ich da als Zeitangabe lesen musste finde ich so dermassen schrecklich:

"2p Pacific"

(hat jemand den kompletten Wortlaut parat?)

Das beweist wieder einmal die Arroganz der Amis. Die denken echt immer noch, sie sind alleine auf der Welt. Selbst ein weltoffener Service wie Twitter, der den Nutzern immerhin noch die Wahl zwischen English und Japanese laesst, uns Europaer aber immerhin noch nicht zwingt "Kaukasisch" zu sein (wie einst Orkut von Google) begreift es nicht, dass man Uhrzeit- und Datumsangaben im Internet nach ISO 8601 anzugeben hat.

Ist ja echt schade, dass ihr nicht bis 13 zaehlen koennt, aber der Tag hat 24 Stunden. Schon bloed, oder? am und pm sind sowas von gestern, dass alles zu spaet ist. 12pm, ist das nun Mitternacht oder Mittag? Macht mal ne Umfrage. Bin echt gespannt auf das Ergebnis. Das System ist sowas von unlogisch, dass geht auf keine Kuhhaut.

Ich bin ja leider noch die Antwort schuldig, was ist denn nun mit "2p Pacific" gemeint? Pacific Standard Time ist UTC-8. Ich nehme mal an, dass die nun auch Sommerzeit haben. Wir in Mitteleuropa haben auch gerade Sommerzeit, also CEST, UTC+2. Wahrscheinlich sind es also 10 Stunden Zeitunterschied. Mit "2p" ist 14:00 Uhr gemeint, also bei uns 00:00 Uhr des Folgetages. Das Zitat von Wikipedia zerstoert alle Eselsbruecken: Da die Uhrzeiten-Zählung sowohl bei AM als auch bei PM immer den Zeitraum von 12:00 bis 11:59 umfasst, bedeutet der Beginn der "neuen" Zählung (Übergang von 12:59 auf 01:00) keinen AM/PM-Wechsel.

Der Ausfall ist uebrigens bereits vorbei.

Begreift endlich und denkt um: Kilometer, Gramm und Liter statt Meilen, Unzen und Gallonen! I in ISO steht fuer International!

P.S.: Demnaechst in diesem Theater: Warum Israel beim Grand Prix und im UEFA-Cup mit spielt.


Fussgaengerzone mit Lieferverkehr

Mittwoch, 15. April 2009

Folgendes Schmuckstueck entdeckte ich neulich am Hohenzollernplatz (sorry, war leider schon dunkel):

Es geht also um eine Fussgaengerzone, in der Lieferverkehr erlaubt ist. Aber nur manchmal:

"von Sonntag 22:30 Uhr bis Samstag 12:45 Uhr; taeglich von 22:30 bis 12:45 Uhr; an Feiertagen ab 22:30 Uhr"

Ich habe echt ne Weile gebraucht um das zu kapieren. Der dritte Abschnitt ist ueberfluessig, da bereits vollstaendig im zweiten enthalten.

Ein "Ausser am Wochenende zwischen 12:45 Uhr und 22:30 Uhr" beschriebe das ganze kurz und treffend und vor allem verstaendlich. Sinnvoll erscheint das aber nach wie vor nicht.

Update: Jetzt erst erkenne ich die fehlende Leerzeile zwischen dem ersten und zweiten Abschnitt, das soll also zusammengehoeren. Also noch mal von vorn:

"von Sonntag 22:30 Uhr bis Samstag 12:45 Uhr taeglich von 22:30 bis 12:45 Uhr; an Feiertagen ab 22:30 Uhr"

Also darf ich jeden Tag zwischen 22:30 Uhr und 12:45 Uhr rein fahren, nur eben nicht in der Nacht von Samstag auf Sonntag. In der Nacht auf den Sonntag 04.10.2009 darf ich aber dennoch von 22:30 Uhr bis 24:00 Uhr rein fahren, weil ja am Samstag 03.10.2009 Tag der deutschen Einheit ist. Klingt ein bisschen besser, aber immer noch irgendwie wirr.

Amoklauf in Landshut im Internet angekündigt

Mittwoch, 8. April 2009

Eben erst habe ich den Beweis entdeckt. Der Amoklauf in Landshut wurde ebenfalls im Internet angekündigt. Und schon wieder bei Krautchan, ihr wisst schon, dort wo sich die coolen Chatter aufhalten:

Link zum Chat-Protokoll mit dem Screenshot des Chat-Protokolls.  Der Thread ist bereits expired. Zum Glueck habe ich ein Bildschirmfoto gesichert (Screenshots sind ja nun auch verboten).



Die Form - Oder Rechtschreibung mal anders betrachtet

Dienstag, 31. März 2009

Ich bin ja irgendwie ein Pedant. Ich kann mich ueber Details aergern, wo andere sich fragen, woher ich diese Energie nehme. Wenn man sich aber zu sehr mit Details beschaeftigt, verliert man gerne den Ueberblick, weil einem die Zeit fuer den objektiven Blick von weit weit weg fehlt. Ein Teufelskreis bzw. eine Gratwanderung.

Unsere deutsche Sprache hat sieben Sonderzeichen, die einem IT-ler der ersten Stunden (in meinem Fall eben die 80er Jahre) das Leben schwer machen: Die drei Umlaute jeweils gross und klein und das scharfe S (oder auch Eszett genannt) ausschliesslich in Kleinschreibung, jedenfalls bis heute.

Bis heute habe ich es nicht geschafft, mich mit deutschen Tastaturen anzufreunden, drum schreibe ich fast alle Texte die ich verfasse mit Umschreibungen, also ae oder oe oder ss. Auch wenn es sprachwissenschaftlich natuerlich voelliger Bloedsinn ist, aus technischer Sicht wuenschte ich mir eine Abschaffung dieser Sonderfaelle.

Umso gespannter verfolgte ich die Entwicklung unserer Rechtschreibreform.  Dem scharfen S sollte es an den Kragen gehen. Die Schweizer machen es vor, die verwenden es einfach nicht. Abgeschafft wurde es aber nicht, aber die Regeln wurden grundlegend geaendert und dabei unglaublich vereinfacht.

Nun scheint es natuerlich verwunderlich, dass gerade ich, der sich meist weigert eine Unterscheidung zwischen der ss-Schreibung und dem scharfen S vorzunehmen und einfach immer ss schreibt, mich mit dem Thema befasse.

Beim Lesen erkenne ich ob der Text Umlaute enthaelt. Jemand der ein ue richtig tippen kann, kann auch dem scharfen S seine korrekte Verwendung beimessen.

Jetzt habe ich mich ganz toll rausgeredet, warum ich die Fehler machen darf und die anderen nicht und schon bricht wieder alles zusammen: Ich kann wenn ich nur will:

Die wichtigste Regel lautet: Ist der Vokal kurz, folgt ss (wie in Fluss, Bass, dass, muss und den Massen (Unmengen)), ist der Vokal davor lang folgt ein ß (wie in Straße, Ruß und auch den Maßen (gemäßigt)).

Will man also wissen, ob etwas richtig oder falsch geschrieben ist, denkt man sich vor jedem ß einfach ein Dehnungs-h davor. Das funktioniert prima: Strahße, Ruhß und auch bei den Mahßen. Und wenn es falsch ist, merkt man das auch gleich: Fluhß, Bahß, dahß, muhß und den Mahßen (Unmengen).

Selbst beim Schiehßen, geniehßen, reihßen (aber gerissen) also den Doppellauten funktioniert es, diese funktionieren einfach wie lange Vokale.

Das fuehrt dazu, dass ich Falschschreibungen vor allem von dass und muss mit scharfem S sobald ich es lese mit langem Vokal vor mir hersage und das ganze dann total daemlich klingt und die Aussage egal wie toll sie auch sein mag, nachhaltig in meinem Kopf entwertet wird.

Doch das ist ja nur der Gipfel des Eisbergs. Schon wenn ich Standart oder irgendwelche Deppenapostrophen oder gar einen Akzent statt eines Apostrophen finde ist der Autor bei mir erstmal unten durch. Mit als Tippfehler zu erklaerenden Falschschreibungen habe ich jedoch kein Problem, sowas passiert einfach hin und wieder.

Bei persoenlich oder sonstwie laenger bekannten Personen faellt das natuerlich nicht stark ins Gewicht. Stoerend ist es trotzdem und da stellt sich die Frage: Ist mir das wirklich so wichtig, um eine Diskussion deswegen anzuzetteln? Meist eher nicht.

Rechtschreibdiskussionen werden in Foren oft als letztes Mittel benutzt, um den Autor zu diffamieren. Wenn ich das lese freue ich mich manchmal zu sehen, dass jemand genau so denkt wie ich. Aber gutheissen kann ich es dennoch nicht. Wenn einem das Thema wirklich wichtig ist, sollte man die Moeglichkeit haben, dem Autor die Gelegenheit zu geben, seine Fehler zu korrigieren. Aber diese Moeglichkeit fehlt...

Knarf

P.S.: Bitte schreibt nie mb (millibit) wenn ihr MB (MegaByte) meint.

P.P.S.: Die einzige mir bekannte Ausnahme ist die bayerische "Maß Bier". Und das obwohl sie korrekt mit kurzem a ausgesprochen wird. Das liegt aber am Dialekt, hochdeutsch ist, so grausam es klingt, die Mahß Bier korrekt. Naja, eigentlich ist es ja sogar das Maß, aber das ist ein anderes Thema.

Update 2009-05-07: Ich habe dem Artikel noch ein bisschen unter die Arme geholfen. Kennt jemand eine Rechtschreibsoftware (Windows oder Unix), die Umschreibungen ohne grosse Nachfrage korrigiert und dabei womoeglich noch Zitate unberuehrt laesst?

Was sind Kibibyte?

Dienstag, 14. Februar 2006

http://physics.nist.gov/cuu/Units/binary.html

Wichtig ist vor allem: B sind immer Byte und niemals Bit. Daraus folgt, dass b niemals Byte sein sollen, sondern Bit!

Update 2008-03-10: Passend zum Thema: http://xkcd.com/394/