Netzsperren: Die nächste Runde

Montag, 25. Januar 2010

Dank der grossartigen FDP in der Bundesregierung wurde das Zugangserschwerungsgesetz ja aufgeschoben, welch grandioser Erfolg. Lasst uns feiern? Lieber nicht, ist dann doch zu peinlich.

Aber irgendwie ziehen die zerfetzten Kinder grad' nicht mehr. Zensursula hat ihr Amt als Familienministerin inzwischen geraeumt, dort sitzt jetzt so ein junges Ding, das ihre Doktorarbeit offenbar ungeniert von jemand anderem schreiben liess. Und bis die aus dem Schatten der grossen Frauen treten darf, vergeht wohl noch ne Weile.

Nein, nun muss der Jugendschutz her halten.

Ungeahnte Zensurmoeglichkeiten eroeffnet der Entwurf für eine Überarbeitung des Jugendmedienschutz-Staatsvertrages (JMStV). Aber nicht nur das. Das deutsche Internet soll in einer Form beschnitten werden, die jegliche dynamische Weiterentwicklung vollstaendig blockiert. Wir haetten dann nicht mehr nur die absolut sinnfreie Stoererhaftung eines Internetanschlussinhabers sondern auch noch einen Zwang der Zugangsanbieter zur Inhaltsfilterung, ebenso wie die Pflicht der Hosting-Provider zur Ueberwachung der von ihren Kunden angebotenen Inhalte. Solche Ideen koennen nur aus Koepfen stammen, die keinen blassen Schimmer haben, wie das Internet funktioniert und warum es ueberhaupt so erfolgreich werden konnte.

Vielleicht wird es mal wieder Zeit, die abgenudelten Autobeispiele rauszukramen, die im Netz keiner mehr hoeren kann. Wenn die Bankraeuber mit dem Auto fliehen, ist weder der Autohersteller noch der Strassenbauer dran schuld, dass sie fliehen konnten. Und man zwingt auch keinen von beiden, mit zu helfen, dass sowas in Zukunft verhindert werden kann.

Doch lest einfach selbst: Bei ODEM.blog oder beim AK Zensur oder bei Thomas Stadler oder auch im Blog von 1&1. Oder auch bei Fefe.